Sonstige Besonderheiten

Sumpfgladiole (Gladiolus palustris)

Sumpfgladiole (Gladiolus palustris) Foto: H. Liebel

Die Sumpfgladiole ist eine seltene Art der Streuwiesen im Murnauer Moos. Lokal erreicht sie aber beträchtliche Dichten mit farbenprächtigen Massenvorkommen von mehreren Tausend Individuen. Nachdem die Art in Mitteldeutschland inzwischen ausgestorben ist, beschränken sich die Vorkommen auf Bayern und ein Vorkommen in Baden-Württemberg. Die Art blüht in der zweiten Junihälfte.

 

Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)

Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) Foto: LRA GAP

Die Sibirische Schwertlilie fällt durch ihre spektakuläre Blüte auf und wächst häufig in den Streuwiesen des Murnauer Mooses, wo sie Anfang Juni blüht. Sie hat ein großes Verbreitungsgebiet, das von Zentralrussland bis nach Mitteleuropa reicht.

 

Wanzenknabenkraut (Anacamptis coriophora)

Wanzenknabenkraut (Anacamptis coriophora), Foto: H. Liebel

Die Blüten des Wanzen-Knabenkrauts verströmen einen unangenehmen Wanzengeruch (Name!). Die Blütezeit liegt Anfang Juni bis Mitte Juli. Die Art kommt in Deutschland nur in Bayern und dort extrem selten vor. Sie ist zudem in starkem Rückgang begriffen. Sie bevorzugt bodenfeuchte, nicht nasse, extensive Mähwiesen, die in Mitteleuropa großflächig verschwunden sind. Deshalb existieren hauptsächlich noch Standorte auf Trockenrasen und in Streuwiesen. Das Vorkommen im Murnauer Moos nahe Hechendorf gehört zu den individuenstärksten Vorkommen Bayerns. Für diese Art besitzt der Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine hohe Verantwortung zum Erhalt des Vorkommens im Murnauer Moos und somit in Deutschland.

 

Strohgelbes Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca)

Strohgelbes Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca), Foto: H. Liebel

Das Strohgelbe Knabenkraut unterscheidet sich äußerlich von seiner Zwillingsart, dem Fleischfarbenen Knabenkraut, ausschließlich durch die blassgelbe Blütenfarbe und das Fehlen jeglicher Zeichnung auf den Blüten. Die Blütezeit liegt im Juni.
Es stellt hohe Ansprüche an seinen Lebensraum. Neben einem geringen Flurabstand des Grundwassers sollte in den bevorzugten Niedermooren ein hoher Kalkanteil vorherrschen. Die Art hat zwei deutlich getrennte Vorkommensgebiete in Deutschland: a) Niedermoore in Mecklenburg-Vorpommern und b) das bayerische und baden-württembergische Alpenvorland. Im Murnauer Moos blühen alljährlich prächtige Exemplare direkt am Wegesrand des Moosrundwegs westlich des Ähndls.

 

Gelbes Zypergras (Cyperus flavescens)

Gelbes Zypergras (Cyperus flavescens), Foto: H. Liebel

Das nah mit dem Papyrus verwandte Gelbe Zypergras ist extrem unscheinbar und erreicht meist kaum 10 cm Wuchshöhe. Es ist sehr konkurrenzschwach und besiedelt im Moos ausschließlich wenig befahrene, pfützenreiche Schotterwege. Die einst weit verbreitete Art ist in Deutschland inzwischen vom Aussterben bedroht und hat sich auf wenige Vorkommensgebiete zurückgezogen.